Herzenssache-Schirmherr Hartmut Engler machte sich bei Freezone in Mannheim, eine Einrichtung für obdachlose Jugendliche, ein Bild von einem Herzenssache-Förderprojekt.
Gewalt und Drogen, Schulverweigerung und Arbeitslosigkeit nehmen immer mehr zu, gefährden tagtäglich das Leben junger Menschen. Bundesweit gibt es rund 10.000 Kinder und Jugendliche, die den Großteil des Tages auf der Straße verbringen (Quelle: terre des hommes). Meist ist es nur ein Leben auf Zeit. Doch wer einmal auf der Straße war, der hat es schwer, in ein normales Leben zurückzukehren. Freezone in Mannheim gibt jungen Obdachlosen Halt und bietet eine Perspektive. Bei allen Fragen und Problemen helfen die Sozialarbeiter:innen Andrea Schulz und Marcus Unterländer weiter.
Mit Jugendlichen im Gespräch bleiben
Als Vater von zwei pubertierenden Jungs weiß auch Hartmut Engler, wie wichtig es ist, Jugendlichen zuzuhören. Mit viel Fingerspitzengefühl geht er an ihre Geschichten heran. "Bei Straßenkids denkt man eher an Afrika als an Jugendliche vor der eigenen Haustür, die mit ihren Einzelschicksalen aus dem, was 'normal' ist, rausfallen." Bei seinem Besuch habe er viel gelernt, so Engler. Auf die Frage eines Jugendlichen, wann er sich die Inspirationen für seine Songtexte hole, meinte er: "Gerade jetzt zum Beispiel."
Eine Anlaufstelle auch für Ludwigshafen?
In der Region hat Freezone einen guten Ruf und so kommt es regelmäßig vor, dass auch junge Menschen aus Ludwigshafen und der Umgebung dort um Hilfe bitten. Die meisten davon müssen die Sozialarbeiter:innen wieder wegschicken. So wie Nazli damals, die bei Freezone nicht übernachten durfte. Sie kam sozusagen aus dem "falschen" Bundesland. Aufgrund abweichender Gesetze darf Freezone keine Jugendlichen aus einem anderen Bundesland aufnehmen. Jetzt setzt sich Nazli gemeinsam mit Herzenssache dafür ein, das Projekt auf die Nachbarstadt auszuweiten.
Hartmut Engler besucht weitere Projekte
Nach seinem ersten Projektbesuch als Schirmherr hält Hartmut Engler jetzt "jeden Schirm für Herzenssache hoch". Von der Atmosphäre bei Freezone begeistert, möchte er in den nächsten beiden Jahren noch mehr junge Menschen kennenlernen und Herzenssache-Projekte vor Ort besuchen. Seine Popularität sinnvoll für Kinder und Jugendliche unserer Region zu nutzen und zu helfen, das sei das Mindeste, was er tun könne - und mache ihm zudem noch Spaß!