„Sally* war schon immer ein sehr fleißiges und sportliches Mädchen, sie hat viele Freundinnen und ist auch in der Schule bei Lehrern und Mitschülern beliebt. Man kann sich auf sie verlassen.“ So die Worte ihrer Mutter bei der Vorstellung in der Ambulanz der Kinder- und Jugendpsychiatrie Freiburg. Sally leidet an Anorexia Nervosa, besser bekannt als Magersucht. Die 1,71 m große Teenagerin wiegt gerade mal 42 Kilo – viel zu wenig für ihre Größe. Um im Lockdown nicht zuzunehmen, machte Sally jeden Tag Workouts und aß weniger. Eine Scheibe Schwarzbrot, ein Joghurt und ein Apfel sollten für den Tag reichen. So verlor sie ruckzuck 12 Kilo, doch das reicht Sally noch nicht. Die möglichen Folgen sind aber fatal: Magersucht ist eine der schwersten kinder- und jugendpsychiatrischen Erkrankungen, mit der höchsten Sterblichkeitsrate.
*Name geändert
Kids stark machen durch ein vielfältiges Therapieangebot
Wie Sally leiden viele Kinder und Jugendliche unter dem Lockdown und der starken Isolierung – psychische Auffälligkeiten schon bei den Kleinsten und überfüllte Kinder- und Jugendpsychatrien sind die Folge. Damit Kinder und Jugendliche schneller in ihrer Krise aufgefangen werden können, richtet das Universitätsklinikum Freiburg als Sofortmaßnahme zwölf weitere stationäre Plätze ein. Bei seelischen Erkrankungen fällt es Kindern und Jugendlichen oft schwer, ihre Gefühle und Signale ihres Körpers wahrzunehmen. Ergotherapie und Motopädie helfen ihnen dabei. In der Musiktherapie haben die Kinder und Jugendlichen außerdem die Möglichkeit, all die grübelnden und belastenden Gedanken loszulassen und sich an verschieden Instrumenten auszuprobieren. Herzenssache e.V. unterstützt den Aufbau des neuen Angebots mit Materialkosten für die Erstausstattung für die Therapien.